Wertungszeitraum: 11. bis 17. Mai

Zwischen dem Stausee Oberwartha und der Autobahn A4 liegt die beschauliche Ortschaft Rennersdorf.  Aus Oberwartha oder von Unkersdorf kommend, biegst Du auf die Rennersdorfer Hauptstraße ein. Auf der zunächst leicht abschüssigen Straße beginnt das Segment etwa 80 m nach der Kreuzung. Kette rechts, höchste Trittfrequenz und eine aerodynamische Position sind hier gefragt, um eine hohe Geschwindigkeit in der Senke zu erreichen. Möge die Heldenkurbel in den meisten Fällen ausgedient haben, hier ist sie zumindest für echte Sprinter von Vorteil! Die Oberschenkel dürfen schon etwas brennen, wenn mitten in der gut einsehbaren S-Kurve am Horizont auf einer kleinen Anhöhe Rennersdorf auftaucht. Nur wer hier auf leicht ansteigender Straße mit viel Kraft möglichst gut den Schwung mitnimmt und oben am höchsten Punkt sogar noch einmal für die letzten Meter zum Ortseingang beschleunigen kann, hat eine reale Chance auf die Bestzeit.

Wertungszeitraum: 18. bis 24. Mai

Die Babisnauer Pappel ist ein beliebtes Ausflugsziel für alle Dresdner. Exponiert thront sie in aller Mächtigkeit hoch über dem Elbtal. Wer von Dresden mit dem Rennrad Richtung Pappel fährt, wählt oft den Weg über Goppeln / Golberode und wird den fiesen Stich durch Golberode hinauf „zur Pappel“ auf der gleichnamigen Straße kennen. Erst rüttelt es einen in der kurzen Abfahrt von Goppeln hinab in den Gebergrund durch (Lenker festhalten und lieber einmal mehr gebremst!), dann geht es steil hinauf. Schnell ist der Schwung weg und nach einigen hundert Metern Steigung beginnt das Segment „Golberode ohne Schwung“. Der Startpunkt wurde extra nach hinten verlegt, damit keiner in der Abfahrt Risiko eingeht. Schlecht ist der Straßenbelag bis in den Ort, wo mit 15% die höchsten Steigungsprozente warten. Ab hier geht es nun nur noch gerade aus und stetig weiter berghoch. Zum Glück wurde in der oberen Hälfte der Straßenbelag erneuert, so dass auch im Wiegtritt nun genug Traktion vorhanden ist, um die Leistung in vollen Vortrieb umzusetzen. Vorsicht, wenn Du hier zu früh deine Körner verschießt, wird die Zielgeraden immer länger, dein Tritt immer schwerfälliger. Das Segment endet erst wenige Meter vor der Kreuzung oben.

Wertungszeitraum: 25. bis 31. Mai

Es ist der schwerste und höhenmeterreichste Anstieg in der näheren Umgebung Dresdens. Gefürchtet ist der Borsberg aber nicht nur aufgrund dessen. Gleich zu Beginn erwartet dich der härteste Teil des Anstieges. Echtes Klassikerfeeling kommt auf, wenn das Rennrad über das Kopfsteinpflaster springt und deinen Körper durchrüttelt. Hast du die Lage nach den ersten steilen Kurven unter Kontrolle und das richtige Tempo gefunden, darf dein Blick einmal über die Weinberge von Pilllnitz schweifen, bevor dich der grüne Wald verschlingt. Hier rollt es auf dem Asphalt spürbar besser, es bleibt aber noch eine Weile steil. Erst am Ortseingang von Borsberg könntest Du verschnaufen, sofern Du nicht nach der Bestzeit jagst. Großes Blatt durch den Ort. Wie steht der Wind? Der vermeintlich schwerste Teil ist geschafft, doch nur wer nicht nachlässt, wird keine unnötigen Sekunden liegen lassen. Weiter auf Zug bleiben, versuchen jede Rampe wegzudrücken. Tunnelblick, leichte Linkskurve über die Kuppe. Du hast es geschafft! Deine Lunge brennt und die Pferde staunen.

Wertungszeitraum: 1. bis 7. Juni

Das Müglitztal. Der Zug benötigt für die Strecke von Heidenau bis Geising entlang der Müglitz knapp 50 Minuten. Wie lang brauchst du ohne Eisenbahn, aber mit Zug auf der Kette? In Heidenau startet die Strecke nach der Ampelkreuzung und windet sich nur unmerklich das Tal hinauf. Mit einem Prozent Durchschnittssteigung ist das Müglitztal wie gemacht für ausdauernde Zeitfahrer. Durch die vielen Kurven und wechselnden Richtungen wartet immer irgendwo Gegenwind auf der langen und seit 2020 endlich wieder ampelfreien Strecke auf dich. Die Sekunden und Minuten ticken auch in der Uhrenstadt Glashütte ohne Unterbrechung. Die Müdigkeit dürfte nun spürbar sein, ebenso wie die kleinen Steigungen, die sich in der zweiten Hälfte in das Profil schleichen und deine Oberschenkel immer stärker verdichten werden. Möge es in Bärenhecke noch so gut nach frischen Bäckereileckereien duften, es hilft nichts, bis Geising musst du noch durchziehen. Auf dem großen Blatt machst du das Müglitztal platt.