„Hör nicht auf wenn es weh tut, hör auf wenn Du fertig bist…“
Holgers Bericht zum Ötztaler Radmarathon 2019
Vorwort
Dieser Bericht wird gespickt sein mit Zitaten und sonstigem geistigen Schwachsinn. Wem das zu blöd ist, sollte jetzt aufhören zu lesen, wem nicht sollte sich jetzt etwas Zeit nehmen. Wenn Plempie einen dritten Bericht schreibt, dann sollte es über etwas sein was richtig „knallt“. Kein Bericht übern Eierberg oder die Lienzer Dolomitenrundfahrt. Es muss was sein, was mir die wenigsten zugetraut hätten…
Elbspitze ? Unrealistisch und undenkbar zugleich. Zumal ich da eh meist nur faul im Auto rumsitze, um „irgendwelchen“ Radfahrern hinterherzujockeln.
Ötzi? Unrealistisch… aber zumindest im Ansatz denkbar…
Ötzi – was ist das?
Oberflächlich betrachtet, geht es beim Ötztaler Radmarathon darum, mit einem Fahrrad so schnell wie möglich von Sölden wieder nach Sölden zu kommen. Kurz gesagt „einmal um den Block“. Das Rennen führt von der Ötztaler Gletscherwelt über das Tiroler Mittelgebirge und durch die Weinberge Südtirols zurück zu den Ötztaler Gletschern. Der Schnellste gewinnt, und die Trainingsfaulen wie ich, gehen melodramatisch vor die Hunde. Gut, aber das Elend hätte ich an dieser Stelle ja selbst gewählt.
Rückblende
September 2018 – das dritte Jahr in Folge war ich mit der Schweinebande nach Sölden gereist, um die Dresdner Radsportelite am Kühtai mit leckerer Schweineplempe zu versorgen. Sonntag, 2. September 2018, 7:00 Uhr – da stand ich nun am Kühtai – im Regen. Was so nicht geplant war, dass Robert und Hoffie auch dort standen. Eigentlich sollten die ja Radfahren. Aber die Situation war 2018 eben anders. Das dritte Jahr in Folge stand ich da und beobachtete das Szenario. In Gedanken ordnet man sich ja immer im Fahrerfeld ein. Hier könntest du dabei sein, hier eher nicht. Immer mal wieder die Frage von Manuel, Robert und Hoffie: „Na Plempie, wann kommst du mal hier hoch?“ Ich: „Wahrscheinlich niemals… Guckt euch die Leichen doch hier hinten im Fahrerfeld mal an. Und das ist erst der erste Berg.“ Diese Fragerei sollte mich noch eine ganze Weile beschäftigen. Zurück in Sölden im Zielbereich warteten wir auf die Finisher. Was ich am Kühtai noch in weite Ferne schob, ploppte hier wieder auf. Was wäre das genial, hier mal zu finishen? Ob erster oder letzter – da spielen sich schon emotionale Szenen ab im Zielbereich. „Ach Quatsch, vergiss es“ – dachte ich mir. „Wie um alles in der Welt willst du sowas schaffen?“ Auf dem Rückweg nach Dresden fing auf einmal Matze an im Auto zu bohren: „Na Holle, nächstes Jahr du?“ Offenbar war er von seinem Rennen noch ziemlich Matsche im Kopf, das er auf solche Gedanken kam. Ich nahm es erst mal kommentarlos so hin.
Wenn man dann so zu Hause vom Erlebten erzählt, was einem durch den Kopf geht und man dann von seinen Mädels gesagt bekommt: „Wenn du das möchtest, mach es. Und sag uns wo wir dich unterstützen können.“ – ist das ja schon mal eine gute Basis.
Irgendwann im Oktober, beim Fußball, hatte ich mit Thomas ein längeres Gespräch zum Thema Ötzi. Aussage Thomas: „Holle, wir gehen das an. Ich begleite dich auf der kompletten Runde, schleppe deine Plempe und die Sachen. Du glaubst garni, was das ausmacht. Ich halte das für ein interessantes Projekt, dich ins Ziel zu bekommen.“ Na Klasse – jetzt bin ich schon ein Projekt. Ein weiteres Gespräch mit Robert bestärkte mich, diese Sache nicht aus den Augen zu verlieren. Was soll ich da noch anderes machen? Ein zweites Mal, bekommt man sicher nicht so ein Angebot.
Von Anfang an war für mich klar – wenn ich einen Versuch wage, dann muss der auch sitzen. Das Ziel konnte nur lauten „Finish“. Vor einer Sache hatte ich dennoch Angst. Nicht vor der Distanz oder den Höhenmetern. Nicht davor, dass mir der Besenwagen meine Startnummer abnimmt. Meine Strava-Zeit kann mir schließlich keiner nehmen. Ich hatte richtig Schiss vor dem Wetter. Unter Umständen 13 h und länger im Regen, so wie 2018. Ist mein Nischel dafür hart genug?
Naja, erst mal nicht dran denken. Den Faktor kann ich nicht beeinflussen. Ich kann nur einen Punkt beeinflussen. Und das ist der Zustand meines Kadavers am 1.9.2019. Wenn es Thomas gelingt an meinem Bock 100 g zu sparen, will ich versuchen 1 kg auf der Waage zu machen. Potential ist an mir ja genug. Prüfend kneife ich mit Daumen und Zeigefinger in meine Hüfte. Ich bin mir fast sicher: schon viel härter.
Vorbereitung und Training
Wenn es so etwas abstraktes wie Kraft, Schönheit und Ausdauer überhaupt für Geld zu kaufen gibt, dann wohl in den Aufzuchtbecken der Trimmindustrie, den nicht grundlos sogenannten Fitnessstudios. Dafür bin ich aber zu geizig. Der Winter macht eine Marathonvorbereitung mühsam. Nur gut 8 Monate bleiben bis zum Ötzi. Eine minimale Zeit, wenn man die letzten Jahre weitestgehend in Schonhaltung verbracht hat. Die Speckröllchen müssen weg, ein paar Kilometer schleunigst in die Beine. Doch Kälte und winterliche Dunkelheit beschränken die Möglichkeiten.
Meine Joggingversuche habe ich abgebrochen, weil Gelenke und Bänder zickig darauf reagieren. Powerwalking wäre die logische Alternative, ist aus Gründen der Außenwirkung undenkbar, solange ein Rest Eitelkeit in mir wohnt. Man geht am Stock und sieht bescheuert aus. Auf unterschwellige Weise verbündet man sich so mit den Rudeln überernährter Hausfrauen, die durch sämtliche Grünanlagen der Stadt schwärmen um ihrer Bikinifigur hinterherzujapsen, und sich dabei stur der Erkenntnis verweigern, dass es für manche Sachen im Leben eben doch zu spät ist. Nicht mit mir!!
Bliebe also noch das klassische Rollefahren. Stupides Kurbeln auf einem Fahrrad, das nie ankommt, während der Schweiß in Bächen auf den Boden tropft und man in ständiger Angst vor einem Anschiss ist. Nein, meine 2 Mädels waren da echt über alle Maßen geduldig mit mir.
Erstes Ziel war erst einmal halbwegs fit in der Garage of Pain zu erscheinen. Nachdem diese für Anfang Februar terminiert war, nutzte ich den kompletten Januar um fit für dieses Event zu werden. Auch wenn ich es nach außen hin versuchte etwas runter zuspielen, nahm ich es schon ernst. 500 km im Januar konnten sich für meine Verhältnisse schon sehen lassen. Ich war daher guter Dinge. Am Ende des Tages stand eine Abbruchleistung von 340 Watt nach 2 Minuten zu Buche. Eine komplette Stufe mehr als in den Jahren zuvor. Da kann ich ja nicht ganz so faul gewesen sein.
Lange konnte ich mich über meine erreichten 500 km im Januar nicht freuen, kam doch von Hoffie direkt die Vorgabe für Februar… „ Im Februar dann bitte 600 km, Holle.“ Na klar, 3 Tage weniger Zeit und mehr Kilometer machen. Naja, zumindest hat er „bitte“ gesagt. Die Form hält er ja ein ;-). Anfang Februar erhielt ich von unserem „Schweinografen“ Manu noch eine Aufgabe: Ab jetzt machst du bitte hin und wieder mit dem Handy kleine Videos von deinen Einheiten. Wir machen eine Doku – „Plempies Road to Ötzi“. Also jetzt dreh´n se rings um mich völlig durch. Es reicht doch schon, wenn ich wegen dem Ötzi hyperventiliere. Aber insgeheim gefiel mir der Gedanke, auch wenn ich mich in Videos nicht wirklich sehen kann. Naja, Manu wird schon was zu Recht schnippeln.
Für die Statistiker unter den Lesern – am 22.02. konnte ich Vollzug melden: „Hoffie – die 600 km für Februar wären erledigt.“ Man war ich im Flow. Das für März die Vorgabe von 700 km nicht lange auf sich warten ließ… Ich glaube dafür musste man kein Prophet sein. Aber im März war ja Eierberg geplant. Da ist an einem Tag schon mal ein ganzes Stück davon abgearbeitet, wenn man teilnimmt. Und nichts anderes hatte ich ja vor. Die ersten Märztage begannen allerdings suboptimal. Ein gewaltiges Arbeitspensum, privat jedem Termin hinterher hechelnd quittierte der Körper mit Halsschmerzen und einem ständigen erschöpft sein. Ich hatte schon Lust zum Fahren, zumal die Temperaturen ja leicht nach oben gingen, aber ein Versuch auf der Rolle war eine einzige Qual. Also erst mal Pause. Nützt ja alles nix. Den Eierberg wollte ich unter keinen Umständen aufs Spiel setzen.
Am 13. März – erste Verlosung der Ötzi – Startplätze. Ich ging wie so viele andere natürlich leer aus. Es setzte erst mal sowas wie Ernüchterung ein. Da war ich schon enttäuscht bzw. sauer. Aber auf wen soll man da eigentlich sauer sein? Auf die vielen doppelt registrierten Leute? Auf das Verlosungssystem? Aber egal, ich ändere das System nicht und von daher ist es müßig, sich darüber aufzuregen. Alles nur verschenkte Lebenszeit. Sei es wie es sei. Im April wird es eine 2. Verlosung geben.
17.März – Saisonopening der Elbspitze am legendären Eierberg. Hatte ich Bock auf diesen Tag. Letztes Jahr machte ich mir darüber Gedanken, ob es für ein Finish je reichen wird. Ich war auf jeden Fall besser drauf als 2018, daher war ich mir schon sicher es zu schaffen. Ich musste mir dieses Jahr eher Gedanken über meine Ernährung machen. Was letztes Jahr meine Sherpas schleppten, wurde heuer auf das Wesentliche reduziert und in den Trikottaschen untergebracht.
In der Woche nach dem Eierberg streikte dann mein Bock. Da ich es ja mit der Wartung und Pflege nie übertrieben hatte, war es eigentlich nicht verwunderlich. Etliches an Teilen musste organisiert werden. Thomas überließ mir dankenswerter Weise noch Lenker, Vorbau und Sattelstütze. Mit dem Austausch des Schaltwerks, der Kette und eines Kettenblattes hatte mein Chefmechaniker Nr.1 dann ordentlich zu tun. Und so vergingen die Tage ohne dass ich auf dem Bock saß. Meine Kilometervorgabe für März habe ich mit Ach und Krach noch erfüllen können – dem frühlingshaften Wetter sei Dank.
Am 31. März flatterte dann meine Aprilvorgabe ins Haus: „Im April 1 kg auf der Waage und 1100 km“. Uff das nenn ich mal ne Steigerung… Aber sagen „Die Kilometer schaff ich nicht, ist nicht!“ Versucht wird’s auf jeden Fall.
Mit den Hausaufgaben startete ich direkt am 1. April. Es lief einfach Anfang April. Der Fokus ging langsam aber sicher in Richtung Bergzeitfahren Krupka. Und damit begannen auch die schmerzhaften Intervalle am „Hill of Pain“.
Dienstag, 16.April 14:47 Uhr – da war sie. Die erlösende E-Mail aus Sölden. Betreff „Ich habe einen Traum“… Ich habe die Mail bestimmt 4- oder 5-mal gelesen. Einfach ein Glücksmoment.
Am 26. April folgte ich dem Ruf der Elbspitze und wagte mich auf den 2. Teil der Heimat Light. An den ersten Rampen angekommen war mir dann klar, warum so mancher Elbspitzler auch gern von der Heimat „Leid“ spricht. Sirko, der Streckenplaner dieser Tour, hat offenbar einen gesunden Hang zur Selbstverstümmelung. Am Mückentürmchen angekommen, war ich schon glücklich und ein Stück weit stolz über das Erreichte. Entspannt ließ ich den April dann ausklingen. Logisch hab ich die Kilometervorgabe geschafft – Ehrensache.
Für Mai erhielt ich dann keine Kilometervorgabe mehr. Ich denke Thomas hat gesehen, dass genügend Motivation meinerseits vorhanden war und ich auch ohne Druck genügend Trainingskilometer absolviere. Schon fast eine kleine Tradition hat eine gemeinsame Ausfahrt mit Thomas am 1. Mai. 3 Stunden versuchen Matzes und Hoffies Hinterrad zu halten ist schon richtig Arbeit für mich. Vor einem Jahr noch undenkbar gelingt es mir nun zunehmend besser. Auf das Bergzeitfahren in Krupka habe ich allerdings verzichtet. Das schlechte Wetter genügte mir als „Ausrede“. Es mag bestimmt komisch klingen, aber ich hatte wirklich keine Lust krank zu werden. Lieber mal einen Tag nicht Radfahren, als dann mit einer Erkältung meine aufgebaute Form einbüßen.
Die eigenen Fortschritte selbst zur Kenntnis nehmend, dachte ich über einen Solo 200er nach. Da ich Berlin sehr mag, war es eine logische Konsequenz da mal hinzufahren. Auf den Wetterbericht geschielt, ging es am 18. Mai von Dresden zum Brandenburger Tor. Es war einfach ein genialer Tag auf dem Rad. Ein Blick auf die Homepage des Ötztaler Radmarathons am 23. Mai legte schonungslos den Countdown offen – ONLY 100 DAYS LEFT. Na dann – ab morgen wird’s nur noch zweistellig. Zum RATA Meeting verabredete ich mich mit Matze und Thomas für diverse Ausfahrten. Matze: „Da üben wir mal abfahren – Holle“. Sollte ich nicht eher bergauf fahren üben?? Ich freute mich natürlich über so viel Zuspruch der Dresdner Elite. Ein so kleines Licht wie ich erfährt so viel Unterstützung – einfach Wahnsinn.
Im Juni hielten nun auch dauerhaft die warmen Temperaturen Einzug. Da geht man ganz automatisch aufs Rad und ich holte mir erst einmal meinen „gestohlenen KOM“ wieder zurück. Stand jetzt hat der KOM-Dieb gut 4 min „aufgebrummt“ bekommen 😉 Ende Juni ging es mit der Schweinebande nach Nauders zum RATA. Und das obwohl 2018 die Begleitcrew zurückgetreten ist. Ja – Konsequenz ist eine unserer Stärken. Für Thomas kann man schon mal vom Rücktritt zurücktreten. Das traditionelle Einrollen an der Norbertshöhe legte schonungslos mein Form zu Tage -2:30 min zu meiner bisherigen Bestzeit. Noch besser sollte es tags darauf am Stelvio laufen -24 min. Ein schönes Gefühl, wenn Kondition vorhanden ist, um solche Anstiege solide durchtreten zu können. In Nauders zeichnete sich bereits ab, dass sich am 1.9. ein belgischer Kreisel um mich bilden sollte. Ich kann es wirklich nicht erklären, wie das gekommen ist. Irgendwie ist das mit der Begleitcrew alles zum Selbstläufer geworden. So wirklich gefragt dürfte ich eigentlich keinen haben. Was kann mir schon besseres zu Teil werden.
Im Juli stand endlich die Elbspitze auf dem Programm. Am Abend selbiger offerierte mir Annett, dass sie und Andreas mit nach Sölden kommen werden um mich dort vor Ort zu unterstützen. Ein Wahnsinn, ich wusste gleich nicht was ich da noch sagen sollte. Auch jetzt beim Schreiben dieser Zeilen kann ich noch nicht richtig glauben, dass mir so viel Unterstützung zu Teil werden sollte. Nach der Elbspitze ging es direkt weiter in den Sommerurlaub. Eine Woche komplett radfrei. Das hatte ich meinen Mädels versprochen. Zurück in Dresden und zurück auf dem Bock fühlten sich die Beine wirklich gut erholt an. Langsam aber sicher galt es den Fokus scharf zu stellen. Noch gut 30 Tage bis zum großen Event.
August – Vorfreude pur. Jetzt war ich „AN“. Das Kopfkino ging langsam aber sicher los. Auch wenn ich zu Jahresbeginn den Krusnoton noch geplant hatte, ließ ich ihn aus. Der Fokus galt einzig und allein Sölden. In einer Whatsapp aus seinem Urlaub offerierte mir Thomas noch die Marschroute bis zum Ötzi: „In den letzten 1-2 Wochen gibt’s Privattraining mein Freund.“ Mir war klar, dass das mit Schmerzen verbunden sein wird. Aber das sollte mich nicht mehr von meinem großen Ziel abhalten. Ich versuchte die Vorgaben so gut wie möglich umzusetzen und nur noch abzuliefern.
Da im August hin und wieder die Frage aufkam: „Was hast du dir für eine Zeit vorgestellt?“ Auch jetzt vorm Start lautete meine Antwort darauf: „So, dass der Besenwagen mich nicht auffrisst!“ Alles andere ist meines Erachtens vollkommen vermessen. Von Anfang an ging es um nichts anderes – nur um das Finish innerhalb des Zeitlimits.
Gut 2 Tage vor der Abreise nach Sölden stieg in mir die Anspannung. Schlechter Schlaf, gefühlt ständig munter und die aberwitzigsten Gedanken schießen einem durch die Rübe. Das will ich an der Stelle gar nicht verheimlichen.
Der Tag x: 6 Guides – 1 Auftrag
Sölden
Jetzt war es soweit. Nach einer halbwegs ruhigen Nacht begab ich mich mit André, Tom, Hendrik und Manuel (meiner mobilen Schweinekarre) hinunter in den Ort. Nun stand ich mit ca. 4500 anderen Pedalrittern in der Startaufstellung. Gefühlt 90% dieses gigantischen Starterfeldes wollen an diesem Tag einfach nur überleben. So auch ich.
Ich hatte 7485 km in den Beinen. Von den 244 möglichen Tagen im Jahr 2019, saß ich 161 auf dem Rad bzw. auf der Rolle. Für meine Verhältnisse war ich gut vorbereitet. Aber mir ging es bestimmt wie vielen anderen um mich herum. „Habe ich genug gemacht??“ – Diese Frage stellte auch ich mir, wenn auch nur kurzzeitig. Was war eigentlich aus dem Abkommen zwischen Thomas und mir geworden? Er hatte gut 1 kg an meinem Bock gespart – auf der Waage lieferte ich minus 6,2 kg im Vergleich zum Jahresbeginn ab. Mit 93,1 kg begab ich mich nach Sölden. „Wette“ damit verloren. Ich war trotzdem mit mir im Reinen. Wenn das die einzige Niederlage heuer ist, sollte mir das egal sein.
6:45 Uhr Kanonenschlag in Sölden und es passierte erst mal – NICHTS. Es dauert halt bis sich so ein Pulk in Bewegung setzt. Oberstes Ziel lautete – nur keinen Sturz bis Oetz. Es ging aber sehr diszipliniert zu. Das gab auch mir Sicherheit, die Augen nicht überall haben zu müssen. Im Eilzugtempo ging es nach Oetz.
Kühtai: 17,3 km / 1200 Hm | meine Fahrzeit | 1h 43 min | Gesamtrang 3835
Jetzt begann der ganze Spaß. Nun sollte es erst mal ne Weile bergan gehen. Ich hatte mir im Vorfeld vorgenommen nur von Berg zu Berg zu denken. Und nicht was noch alles vor mir liegt. Ein großer Vorteil war die strategisch sehr gute Verteilung meiner Crew entlang der Strecke. Manu sagte: „Jetzt fahren wir erst mal zu Annett und Peter nauf.“ Streng an die Vorgabe gehalten kurbelte ich meine Wattvorgabe den Berg hinauf. Es war sehr ruhig im Feld. Jeder war mit sich und seinem Fahrrad beschäftigt. Ich wickelte in aller Ruhe und war stets darauf bedacht, dass der Puls nicht durch die Decke geht. Schnell fand ich einen guten Rhythmus und schraubte mich das Kühtai hinauf. Als ich die Staumauer über mir sah lief vor meinem inneren Auge ein Film ab – 3 Jahre stand ich da oben und wartete auf unser Team. Und nun steht das Team da oben und wartet auf mich. Was passiert hier eigentlich gerade?
Ohne stehenzubleiben bekam ich frische Flaschen und Volker rannte mit Musik und Bassbox den Berg neben mir hinauf. „Siehst sehr gut aus, Holle und wir sehen uns am Timmel.“ Annett und Peter schlossen zu mir auf. Kurzer Pitstop auf der Passhöhe zum Weste anziehen. Gemeinsam stürzten wir uns in die Abfahrt. Auf diese freute ich mich schon sehr, soll sie doch so glatt wie ein „Babypopo“ sein. Dennoch sollte man auch hier immer wachsam sein, wie ein schlimmer Unfall an einer Galerie zeigte. Die Sinne waren jedenfalls geschärft.
Vorsprung auf den Besenwagen 40 min.
Brenner: 38,2 km / 697 Hm | meine Fahrzeit: 1h 32min | Gesamtrang 3376
Am Brenner kann man alleine im Wind jämmerlich zu Grunde gehen. Und hier trumpfte der belgische Kreisel um mich herum ganz groß auf. Nicht eine Minute musste ich den Wind. Es war immer schön Zug auf der Kette und es wurde penibel drauf geachtet, dass ich nicht fliegen gehe. Annett und Manu meinten: „Holle lass uns nach Italien fahren.“ DJ Nettel nahm Musikwünsche entgegen und ließ Italohits in der Musikbox dudeln. Während wir so hochrödeln, meinte Annett: „Holgi, genieß die Landschaft und denk immer daran – wir haben Glück im Leben – denn wir dürfen unser Hobby ausleben. Anderen Menschen geht´s nicht so gut.“ Wahre Worte, die sich mancher permanent unzufriedene Mensch mal durch den Kopf gehen lassen sollte.
Die Temperaturen waren sehr angenehm und der gute Rückenwind war auch nicht gerade hinderlich. Peter meinte: „Wenn wir auf Höhe der Autobahn sind, hast du es geschafft.“ Auf der Passhöhe warteten Thomas und Grande Hilde auf uns. Die Atmosphäre im Ort war klasse. Viele Zuschauer entlang der Strecke applaudierten und machten mit riesigen Kuhglocken Krach. Thomas und Annett fassten noch Schorle und Cola aus, da die Plempe zunehmend schlechter in den Tank wollte. Aber noch war keine Gefahr in Verzug. Bergab vom Brenner machte Hilde vorn mal ordentlich Dampf.
Vorsprung auf den Besenwagen 58 min.
Jaufenpass: 21,6 km / 1130 Hm | meine Fahrzeit: 2 h 00 min | Gesamtrang 3893
Am Einstieg zum Jaufen schoss Hilde den Vogel ab: „Soooo, jetzt gucken wir erst mal in Ruhe Alpentour TV. Ich will sehen was der Petz vorne macht.“ Die Leute rings um uns herum wussten garni was Sache war. Die Stimmung in unserer Gruppe war nach wie vor riesig. Da ich allerdings immer weniger Plempe trank, als es eigentlich nötig gewesen wäre, sank dementsprechend auch die Leistung. Der Anstieg war eigentlich angenehm zu fahren, da er schön gleichmäßig war – aber der Druck war bissl weg. Hoffie erkundigte sich, ob ich noch etwas zulegen könne, da wir aktuell Zeit auf den Besenwagen einbüßen. Ich musste es leider verneinen. Und hier reagierte die Crew großartig. „Dann presst du dir jetzt erst mal ein Gel rein, Holle.“ Ich dachte nur: „Nein bitte nicht diesen klebrigen Mist.“ Aber was solls – rein damit und Wasser hinterher. An der Labe wurde mir noch eine schöne Nudelsuppe verpasst. Die war zwar extrem salzig, aber in der jetzigen Situation einfach perfekt. Ab auf den Bock und die letzen Meter bis zur Passhöhe. Diesmal ohne Weste ging es in die Abfahrt. „Unten wird es gleich warm“ – meinte Thomas. Ich brauchte etwas Zeit um mich an diese blöde Abfahrt zu gewöhnen. Etliche Längsrillen im Asphalt und schlecht einsehbare Kurven erforderten volle Konzentration. Unten im Ort geht es ja eigentlich direkt ins Timmelsjoch. Nur noch 1 Berg für heute.
Vorsprung auf den Besenwagen 25 min.
Timmelsjoch: 31,4 km / 1759 Hm | meine Fahrzeit: 3 h 17 min | Gesamtrang 3278
In St. Leonhard brannte die Sonne richtig. Die Crew offerierte mir: „So Plempie, noch 4 mal Krupka.“ „Naja gehen wir es an“ – dachte ich mir. Für mein Empfinden erreichte ich ziemlich zügig die Ortschaft Moos. Hoffie hielt nochmal an, um meine Wasserflasche zu füllen und um gepflegt eine zu rauchen. Unfassbar der Kerl. Hilde erkundigte sich, ob ich eigentlich Krämpfe hätte. „Nö, bisher nicht.“ Er meinte nur kurz: „Na für die Dramatik wäre es schon gudd, wenn du welche bekommst…“ Abermals musste ich zwei Gels nachtanken. Und je mehr ich davon zu mir nahm, war wieder Leistung am Pedal. Permanent zwischen 190 – 210 Watt trugen dazu bei, dass aus den 4x Krupka nur noch 2x Krupka wurde. So kurz vor der Labe in Schönau war es dann soweit – Hildes Wunsch wurde vom Radsportgott erhört und erste Krämpfe durchzuckten den Oberschenkel. „Holle, größeren Gang auflegen und raustreten den Krampf“ – meinte Thomas. Und es gelang. An der Labe in Schönau wurde nochmal Cola und Teeschorle nachgefüllt. Ich gab Thomas noch schnell die Beschriftung für das Finishertrikot durch. Nichts konnte mich mehr davon abhalten heute über die Ziellinie zu fahren.
Irgendwann kam dann Volker vom Gipfel des Timmelsjochs zu mir runter gefahren. Ich kann es zeitlich aber nicht mehr genau einordnen zu welchem Zeitpunkt das war. Ich freute mich riesig. Die letzten 1000 Hm genoss ich trotz wiederkehrender Krämpfe die Landschaft und Peters Sangeskünste. Ich erfreute mich daran, was ich an Höhe bereits hinter mir gelassen hatte und sah die letzten Kehren mit den legendären Finishertrikots ein Stück über mir. Noch 3 Kehren bis zum Gipfel. Ich bat das Team noch einmal darum kurz ausklicken zu dürfen. Dem wurde stattgegeben – nur einer hatte was dagegen. Unser „Mac Gyver“ Andi rief doch direkt bei Annett an und drängte zur Weiterfahrt. Was wir denn so faul da rumsitzen würden… Schließlich steht er mit fertigen Steaks und Würstchen ein paar Meter weiter oben. Die Crew inhalierte das frische Fleisch förmlich. Auch mir wurde eine Wurst angeboten, aber die Angst überwog bei mir, dass nach dem ganzen Süßkram dann alles das Tageslicht nochmal sieht. Ich verzichtete und nahm einen Biss von Andis legendären Frischeiwaffeln. Angezogen und ab auf den Bock. Die letzten Meter verliefen relativ flach dahin.
Ich bin oben. Am Grenzübergang zu Österreich steht auf einem Schild „Timmelsjoch 2509 m.ü.d.M.“ Über der Straße hängt ein großes Banner „DA HAST DU DEINEN TRAUM“ .
Wie soll ich das verstehen? Angesichts des Zustandes, in welchem ich hier oben angekommen bin, kann das doch nur ironisch gemeint sein. Du wolltest Ötztaler fahren? Jetzt hast du den Salat. Sieh dich doch mal an. Du bist fix und fertig. Deine Beine werden Tage oder Wochen brauchen um sich zu erholen… Ich hätte dem Veranstalter so viel Häme gar nicht zugetraut. Unter diesem Banner, hinter meiner Radbrille, kullerten die ersten Tränen.
Noch eine kurze Zwischenabfahrt und die letzten 140 Hm zur Mautstation standen an. Hoffie: „Holle, die letzten Meter nehmen wir wie ein Mann.“ Irgendwie nahm ich diesen letzten Anstieg nicht mehr als schlimm wahr. Wir sind an der Mautstation und nun kam doch noch Regen. Hatte der österreichische Kachelmann am Vorabend also doch Recht. „Samstag wäre der schönere Tag für unsere Veranstaltung gewesen. Aber der Sonntag ist trotzdem besser als der Montag.“ So eine „präzise Aussage“ hätte auch unser Familienhobbymeteorologe Opa Jens treffen können. Aber der Regen war mir nun auch vollkommen schnulli, machte allerdings nochmal einen kurzen Stopp zum Regensachen anziehen notwendig. Jetzt geht es nur noch bergab. Nun galt es die Konzentration hochzuhalten um nicht auf den letzten Kilometern noch abzufliegen. Ich schau auf das Foto meiner beiden Mädels und höre sie sagen: „Papa, mach deinen Traum wahr – denn Träume warten nicht auf dich.“
In dieser letzen Abfahrt ging mir so vieles durch den Kopf. Zeit sich, über ein paar Worte des Dankes Gedanken zu machen…
Vorsprung auf den Besenwagen 100 min 😉
Danke
Wo fängt man da an und wo hört man auf? Zu allererst sollten da meine beiden Mädels genannt werden. Romy und Pauline – Danke für Eure Unterstützung, Geduld und das wie selbstverständliche Zurückstecken, wenn ich eigentliche Familienzeit wieder dem Radfahren hinten angestellt habe. Ich weiß, Zeit kann man nicht aufholen oder nachholen. Die ist einfach weg. Danke dafür, dass ich so manchen Euro aus der Familienkasse für ein paar Investitionen in Radklamotten und Ersatzteile abzweigen konnte. Es ist nicht hoch genug einzuschätzen, dass ihr mir diesen Freiraum eingeräumt habt. Jeder von uns Radfahrern weiß, wie zeitintensiv unser Hobby sein kann. Ich liebe Euch über alles. Romy: „Am 1.August 2020 heiratest du nun sogar einen „Ötzi – Finisher“.
Annett, Andreas, Christina, Hilde, Manuel, Peter, Robert und Thomas (Reihefolge ist alphabetisch gewählt und hat nichts mit einer Wertigkeit zu tun!) – was habt ihr für mich für Zeit geopfert? Das ist mit Worten nur schwer zu beschreiben, welche Dankbarkeit ich da empfinde. Ihr repariert und wartet mein Fahrrad, weil ich einfach zu doof dafür bin. Ihr schaut auf mein Training und zügelt mich, wenn die Schweine mal wieder mit mir durchgehen. Oder treibt mich an, wenn ich mal wieder ein faules Schwein war. Ihr nehmt euch die Zeit mit mir Rad zu fahren und mich anzupeitschen, zu quälen oder sonst was. Zu guter Letzt kommt ihr extra mit mir nach Sölden und begleitet mich noch auf dieser kompletten Runde. Schleppt meine Sachen, passt auf, dass ich genug esse und trinke. Dann filmt und fotografiert Manu noch während des Rennens (natürlich vom Straßenrand aus) und schneidet ein Video. Wisst ihr eigentlich nichts Besseres mit eurer Zeit anzufangen? Vielen, vielen Dank dafür. Ich bin froh, dass sich unsere Wege im Jahre 2014 so nachhaltig gekreuzt haben und solch wunderbare Freundschaften daraus entstanden sind. Vor euren Leistungen auf dem „Bock“ ziehe ich immer wieder nur den Hut.
André, Dustin, Hendrik, Tom und Volker. Vielen lieben Dank für die aufbauenden Worte im Vorfeld, die lieb gemeinten Tipps, das gemeinsame Verweilen in der Startaufstellung, die Anfeuerungsrufe an der Strecke und nicht zuletzt das Abholen am Timmelsjoch. Auch wenn ich mich wiederholen sollte. Es ist so unglaublich viel auf mich in den Tagen eingeprasselt, dass ich das auch jetzt noch gar nicht richtig fassen kann.
Auch wenn ich keine Wertigkeiten vornehmen möchte, seien mir zu Thomas doch ein paar Worte mehr gestattet. Mir fällt es schwer, diese Dankbarkeit in die richtigen Worte zu packen. Ein einfaches Danke ist in meinen Augen nicht annähernd ausreichend. All das, was du für mich getan hast, werde ich dir NIE vergessen. Trainingsfahrten, Reparaturen, Lenker, Vorbau, Sattelstütze, Klamotten und immer wieder motivierende Worte – all das hast du in mich an Zeit und Material investiert. Dabei wollte ich doch nur finishen und mehr nicht. Das ist einfach Wahnsinn. Und jetzt ertappe ich mich gerade dabei, wieder einfach nur ein „DANKE“ einzutippen. Aktuell fällt mir auch kein anderes Wort dafür ein.
Danke an alle, die mit mir in 2019 zusammen Rad gefahren sind, mich von irgendwelchen Touren aus entlegenen Ecken wieder zurück nach Dresden geschleppt haben, wenn Plempie mal wieder mörderisch geplatzt ist. Ich denke da bspw. an Puschel – das Wattschwein, Björn – die Ultralangstreckensau im Schweineland, Sandra und Matze – Danke fürs „demütigen“ und Abfahrtstraining. Das war alles so grandios. Auch wenn ich bestimmt manchmal nicht danach aussah. Ich habe es genossen und es hat mich wieder ein Stück härter gemacht.
Arno, danke für dein schon legendäres Motivationsvideo vom „Hill of Pain“. Das bedeutet mir sehr viel und trieb mir doch direkt etwas Pippi in die Augen. Danke für diese lieben und aufbauenden Worte. Danke auch an Vincenzo für die „schweinegeilen“ Instagramm Stories und Video zum Thema Plempie.
Danke für all die lieben Whats App, SMS und Anrufe im Vorfeld. Was für ein Hype – unfassbar.
Sorry an alle, die ich in Bezug auf meine Ziele für 2019 etwas „angeflunkert“ habe. Druck macht man sich in erster Linie ja immer selbst genug. Die Chance zu Scheitern ist doch relativ groß bei einer Veranstaltung wie dieser. Über ungelegte Eier spricht man nicht –heißt es doch so schön. Von daher habe ich den Ötzi nicht allzu offensiv als Jahreshighlight ausgegeben. Als es dann dennoch die Runde gemacht hat, war es mir auch egal. Ich habe versucht es in zusätzliche Motivation umzumünzen. Von Anfang an war alles nur auf diesen 1. September ausgerichtet.
Vielen Dank an alle, die aus der Ferne mitgefiebert, aufbauende Worte via Whats App geschickt (mir wurde das alles vorgelesen während des Rennens) und die Daumen gedrückt haben.
Für alle Skeptiker / Kritiker die meinen – „Der ist doch nur ins Ziel gekommen, weil er so ein Team um sich hatte.“ Das bestreite ich auch gar nicht. Das Team war eine große Hilfe und Motivation. Es half ungemein, an den Laben einfach durchzufahren, dass jemand anders meine Flaschen füllt und mir diese dann reicht. Aber jeden Trainingskilometer habe ich für mich absolviert, für mich gequält und für niemand anderen. Jeden einzelnen Kilometer und Höhenmeter habe ich selbst getreten. Ich wurde weder geschoben noch sonst etwas. So eine Hilfe anzunehmen finde ich legitim. Auch wenn ich selbst lieber Hilfe leiste, statt diese anzunehmen.
So… das soll es in „kurzen Worten“ gewesen sein zum Thema Ötzi 2019 – oder Plempie geht steil. Vielleicht konntet ihr etwas nachfühlen wie es mir 2019 so erging. Man soll ja nie – „NIE“ sagen. Aber ich denke, dass da nicht mehr kommen wird von Plempie. Was Robert oder Thomas am Saisonende sozusagen als „Kompott“ fahren, wird für mich mein sportlicher Höhepunkt im Leben gewesen sein. Das ich nicht nochmal nach Sölden zurück komme, werde ich aber an dieser Stelle nicht versprechen.
… Zurück zu den letzen Kilometern des Ötzis…
Zwieselstein / Sölden
Es rollt nur noch, es rollt bergab. Aber es schmerzt. Die Kälte nehme ich kaum war. Vor mir nur noch abfallende Straße, die zum Ziel führt. Ein paar Kurven, ein Blick zu meinen Begleitern, zustimmendes Nicken. Geschafft – jetzt hast du deinen Traum. Der letzte Zielstrich, der letzte Zielbogen, das letzte Transponder – Piepen, das letzte Mal ausklicken. Es ist das Ende einer langen Saison, das Ende eines langen Rennens. Die letzte Aufgabe der Saison: 238 km mit 5500 Höhenmetern. Diesen Kampf hatte ich gewonnen – aber einer Stand mir noch bevor. Der Kampf gegen die Freudentränen im Zielbereich. Aber den verlor ich an diesem Tag nur allzu gern.
Danke fürs Lesen.
Bis bald Euer Plempie
PLEMPIE HATTE EINEN TRAUM
„An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit…“
Nachtrag
Was sich im Ziel dann abspielte, war so unfassbar. Das ganze Team hat auf mich gewartet und frenetisch empfangen. Ich habe sowas noch nie erlebt und werde ein Leben lang daran denken.
Einmal im Leben, sollte jeder Radfahrer einen Ötzi gefahren sein und diesen im besten Fall auch finishen. Man ist zwar derselbe Mensch, der morgens in Sölden gestartet ist und doch ist alles anders.
Statistiken
Monat | Kilometer | Zeit |
---|---|---|
Januar | 508 | 21 h 6 min |
Februar | 926 | 34 h 5 min |
März | 701 | 26 h 40 min |
April | 1242 | 52 h 12 min |
Mai | 1101 | 41 h 48 min |
Juni | 885 | 37 h 42 min |
Juli | 921 | 33 h 55 min |
August | 1197 | 44 h 48 min |
das Beste was ich zur Causa Ötztaler je gelesen habe. Plempie – und trotz professioneller Hilfe – Du hast es ganz allein geschafft ! Allein dafür hast meinen größten Respekt ! Und was mir bei Euch Sachsen-Schweinchen am besten gefällt – Eure vorbildliche Kameradschaft !
Der Inhalt des Berichts trifft voll auf die Philosophie des Ötztalers zu – hier wird deutlich dokumentiert, wie mit viel Engegament trotz Fulltimejob, Familie etc. möglich ist. Deswegen haben auch die Profis da vorne an der Spitze soviel Respekt vor Otto Normalverbraucher, die diesen Klassiker finishen. Man soll das Wort Held nicht überstrapazieren – aber für mich und Deine genialen sächsischen Freunde bist einer – und für Deine kleine Familie auch. Chapeau -sagt damit auch der langjährige Moderator und Mitinitiator dieser außergewöhnlichen Geschichte – dem Ötztaler Radmarathon !
Hallo Ottmar,
vielen Dank für die lieben Worte. Ja, dieses Event und was alles ringsherum passiert ist, werde ich so schnell nicht vergessen. Egal wer man ist, egal wo man herkommt und egal was die eigenen Ziele sind – All das ist in diesem Team egal. Im Vordergrund steht immer der Spaß an der Sache und das gemeinsame Erlebnis.
Ich hoffe man sieht sich in Zukunft mal wieder.
LG Holle
aber sicher – nächstes Jahr muß ich auf alle Fälle zum 40er Jubiläum wieder ran. Und sonst gibt es sicher auch mal wieder die Gelegenheit ! lg Othmar
Was für ein toller Text und was für eine grandiose Leistung!! auch wenn es schon etwas her ist, HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!! 🙂
ich war heute bei deinem Plempieride dabei und fand das richtig cool, auf diesem Weg auch nochmal vielen Dank für die Idee und den Kuchen!! 🙂
Liebe Grüße Dani