Rennbericht RATA 2019
von Thomas Hoffmeister
RATA 2019 – Mein bestes Rennen bisher
Im Januar 2019 startete ich mit 41 Jahren in meine 13. Saison als Radsportler. Dabei waren die ersten Jahre gänzlich frei von Rennen, Trainingsplänen und leistungsorientierten Sport, sondern galten vielmehr der Erkundung der Heimat. Dresden und Umgebung beherbergt aber nicht nur ein schönes Revier zum Rad fahren, sondern auch ein sehr ordentliches Potenzial an guten Radfahrern, die sich regelmäßig zu Feierabendrunden, Ortschildsprints und allerlei weiteren Vergleichen auf dem Velo treffen. Der Ehrgeiz in dieser Truppe zu bestehen, forderte immer mehr -und insbesondere auch intensiver- zu trainieren, was mir seither große Freude macht und ungemein motiviert. So spulte ich seit 2007 auch Jahreskilometerleistungen von ca. 11 – 17tkm ab. Auch aus dieser Gemengelage heraus entwickelt sich seit 2009 unser jährlich stattfindender Ultraradmarathon „Elbspitze“, bei dem nonstop von Dresden zu einem großen Anstieg in den Alpen geradelt wird und währenddessen jede Menge Wettkämpfe ausgetragen werden. In sächsischen Gefilden zählt die Elbspitze zum „must have“ in der Palmares eines Radfahrers, genauso wie die sub8 beim Ötztaler Radmarathon.
Gerade gestartet auf den Rückweg vom einwöchigen Trainingslager im Münstertal nahm ich im Juni 2012 erstmalig direkt Kenntnis vom Race across the Alps, dem sozusagen härtesten Eintagesrennen der Welt“ über 530km und rund 14.000 Höhenmeter. Es strampelte nämlich hinter Mals direkt vor meinem Auto der kurz darauf feststehende Sieger Daniel Rubisoier den Reschenpass hinauf, dicht gefolgt von seiner Begleitcrew. Das es sich bei dieser zufälligen Begegnung um das RATA handelte, erfuhr ich erst ein paar Tage später durch einen Youtubefilm, auf den mich mein Mitfahrer Enno aufmerksam machte. Hier war nämlich unser Auto beim Überholvorgang von Daniel zu sehen.
Meine Wenigkeit widmete sich dennoch weiter dem lokalen Sport bis ich 2013 beim Alpenbrevet mit relativ schlechter Vorbereitung auf der Goldrunde als Erster über die Ziellinie fuhr. Spätestens ab diesem Rennen, wo auch einige Freunde von mir teilnahmen und sehr gute Ergebnisse ablieferten, war die Gier nach Rennen in der Marathonszene geweckt. So folgten mehrere Starts beim Dreiländergiro, dem Ötztaler Radmarathon, der Mallorca312, dem Krusnoton und anderen Rennen.
Seit 4 Jahren stehe ich jedes Jahr als Co-Kapitän des Petz Racing Teams um den Vierfachsieger Robert Petzold in direkten Zusammenhang mit dem RATA, ich verbrachte viele Stunden im Begleitfahrzeug, am Liveticker und bei der Vorbereitung dieser vier Rennen. Ich steuerte Ersatzlaufräder bei, klebte Schlauchreifen für Roberts Bock, befestigte die Startnummern am Rad und beteiligte mich am Design der RATA-Klamotten. Ich war also stets hautnah dabei und jedes Jahr reizte es mich mehr auch ein RATA zu fahren. Unter einer Bedingung! Robert startet nicht. Heuer ist es nun soweit, der Chef lässt aus und meine Zeit ist reif. RATA 2019, das erklärte Saisonziel Nummero Uno. Alles auf’s RATA setzen, keine Rennen vorher. Volle Konzentration auf dieses eine Rennen und alles dafür geben.
Team
Fangen wir mal beim Team an. Ich bin superglücklich, denn ich zähle auf die bewährte Schweinecrew, die Robert Petzold bei all seinen vier Siegen souverän über den Kurs begleitete. Mit dabei sind Lars Weinhold (Hilde) mit seiner legendären Schweinekarre, Holger Gruhl (Plempenmeister), Peter Baldauf (Social Media-Profi) und Matze Reinfried, der mir mit Rat und Tat zur Seite steht und unheimlich motivierend wirkt. Matze ist selbst 2x das RATA gefahren und auf Platz 3 und 4 reingekommen. Er ist somit Insider und weiß ganz genau, was die Stunde geschlagen hat.
Die Vorbereitung aufs RATA besteht für mich aus strukturierten Training und perfekten Material.
Material
Beim Material setze ich auf meinen langjährig erprobten Fuhrpark aus 2 Scott Addict. Das Addict 1 wurde im Winter noch leichter gemacht und aufs RATA abgestimmt. Hierbei wurden bereits sehr leichte Teile gegen extrem leichte Teile getauscht. Neu verbaut sind
Steuersatz: Tune Bubu
Kurbel: THM Clavicula / SRM
Innenlager: THM Keramik
Sattelstütze: Darimo T1
Klemme: Carbonice Eva
Sattel: Beast Carbon
Reifen: Continental Podium 22mm
Weitere Optimierungen erfolgten am Antrieb durch den Einsatz eines OSPW-Systems von Ceramicspeed und eine 11/32s SramRed-Kassette (für den Mortirolo . Zu guter letzt großen Dank an Topias, der mir auf Leihbasis seine THM Fibula zur Verfügung gestellt hat. In Summe bringt Addict 1 noch 5,5kg auf die Waage. Das Ersatzrad mit 6,1 kg ist schon entschieden schwerer.
Faktor Athlet
Zu meinen besten Zeiten bringe ich 68kg auf die Waage und kann mit knapp 350W FTP aufwarten. Das macht 5,1 W/kg an der anaeroben Schwelle, zum Vgl. ein Tour de France Sieger bringt nochmal rd. 25% mehr Druck auf die Kette. Noch besser zu werden, ist mit 42 Lenzen als werktätiger Familienvater, eher nicht zu erwarten. Insofern gilt die Maxime Leistung halten. Ich möchte das RATA gern in Topform mit 5,1 W/kg FTP fahren können und hoffe dies auch dank Roberts Unterstützung bei der Erstellung/Strukturierung meines Trainingsplans zu erreichen.
Vorbereitung
Um die hierfür besten Voraussetzungen zu schaffen, habe ich bereits ab Oktober 2018 mit dem Training begonnen und schon seit dem 27.12.2018 keine Zigarette mehr angefasst. Das Knie vertrug die Wiederaufnahme nicht ganz so gut, habs etwas übertrieben, so dass der Dezember quasi sportfrei verlief und ich erst dank plötzlichem Verschwinden der Knieschmerzen am 6. Januar 2019 das Training wieder aufnehmen konnte. Woche 1 und 2 á 12h liefen ganz erfolgversprechend. Der Organismus erweckte so langsam wieder aus seinem Kokon, in den er nach der Elbspitze 2018 gekrochen war. Nach erkältungsbedingter Notbremse wurde ich aber nochmal um ca. eine Woche zurückgeworfen, so dass das Training erst Anfang Februar wieder anlief. Mit schlechter Form wurde der Zwift-Bot auf der Neo geknechtet bis es in der letzten Februarwoche für acht Tage auf die Sonneninsel Teneriffa ging. Nach rund 700 warmen Kanarenkilometern und dem damit abgeschlossenen ersten Grundlagenblock rollte es schon wieder deutlich besser und es waren noch knapp vier Monate bis zum RATA.
Apropos RATA, am 8.3. warf der bisherige Hauptorganisator Gernot das Handtuch und es war fortan unklar, ob es ein RATA 2019 gibt, denn bis zum 05.04.2019 ist hierzu aus Nauders nichts Konkretes zu vernehmen. Ich trainierte ob dieser Ungewissheit konsequent weiter und entwickle mich richtig gut. Kein krankheitsbedingtes Aus mehr, jede Einheit vorgabegemäß umgesetzt, heißt im Ergebnis zum Abschluss des 2. Grundlagenblocks schon wieder 4,8W/kg FTP. Indes hoffe ich, dass auch Nauders seine Hausaufgaben erledigt und bald Gewissheit für den Saisonhöhepunkt von vielen Sportlern der Marathonszene besteht. Wir schreiben heute den 24.04.2019, good news auf Facebook. Es wird 2019 ein RATA unter neuen Organisatoren geben. Das RATA-Logo wurde schon einmal gefresht, bin gespannt, was die neue Orga sonst noch parat hält. Bald soll das Anmeldeprocedere online gehen. Für mich stehts also jetzt fest. Vollgas aufs RATA, konsequent trainieren, besser ernähren und demnächst gemeinsam mit dem Team briefen.
27.05.2019 noch 1 Monat und 1 Tag bis zum Start. Gestern startete ich zur V-4 des Langstreckenteam Elbspitze, einer 346 km-Runde ins Erzgebirge gespickt mit 5.400hm. Ein Test des Magens, ich drank auf 11h Fahrzeit insg. 8 Flaschen Plempe á 90gr. Malto/Fructose und nahm sonst konsequent nichts zu mir. Ergebnis: Keine Rebellion des Magens und gute Beine auch zum Ende hin. Trotz bereits reichlicher, als zum RATA verschossener Energie in den ersten Anstiegen, konnte ich nach 270km noch 300W auf 20min mobilisieren. Beim RATA plane ich in den Anstiegen ab Bernina mit 220-230W und bin guter Hoffnung, dass das aufgeht. Das habe ich nun auch getestet, im Trainingslager Livigno war das relativ einfach machbar. Ob das Tempo beim RATA auch läuft, weiß ich in exakt 17 Tagen, denn da wird gerade der obere Teil des Stelvio gerockt, hoffentlich ganz vorn dabei!
Doch nun direkt zum Wettkampf
Ich gönnte mir 1 Woche Ruhe vorm Wettkampf und nahm Urlaub. Chillen mit meiner Tochter, Schwimmen gehen, nur ganz wenig Training. Schön runter fahren und ungestresst am Mittwoch in Nauders anreisen. Donnerstag noch eine kleine Runde nach Langtaufers und am Vorabend schon einmal an die lecker Schweineplempe gewöhnen. Die Nacht vorm Wettkampf schlief ich nicht gut und war morgens beizeiten wieder müde, trotz mehrerer Versuche gelang es mir nicht mehr nochmal einzuschlafen. Also zog ich mir den Bioracer-Speedsuit über und begab mich in die letzten Rennvorbereitungen, derweil die Crew das Begleitauto belud und mir faktisch alle Aufgaben abnahm. Ab 12 Uhr lungerten wir Fahrer am Postplatz umher und warteten auf den Startschuss, der um 13 Uhr fallen soll.
Es war unerträglich trocken und heiß. Auf 1.500m üNN hatte es 33 Grad. Endlich in die Startaufstellung gerufen, zeigte die HF 122bpm ohne Bewegung. Aufregung und Hitze ließen mich ordentlich köcheln, es fühlte sich überhaupt nicht gut an. Aber egal, es ging jetzt endlich los und der Fahrtwind kühlte etwas beim Zurücklegen der ersten neutralisierten Rennstunde. Ab Prato, dem Einstieg ins Stilfser Joch nahm das Rennen Gestalt an. 39 Grad Hitze, 1.850hm vor mir und die Spitze um Paule Lindner, Robert Berger, Patrick Grüner und Daniel Biehler fuhren davon.
Davon unbeirrt, kurbelte ich meinen eigenen Stiefel und bekam alsbald Gesellschaft, denn von vorn fiel Biehler zurück und gemeinsam mit Lukas Kienreich bildeten wir sozusagen die Porsuivants. Mit 270W und 170bpm ging es fortan die Wand hinauf und beide Mitporsuivants ließen relativ schnell reißen, was mir wiederum sagte „so schlecht fährst du nun auch nicht“. Die 170 bpm fühlten sich auch bei Weitem nicht so schlimm an. Normal liegen bei den Werten ca. 330Watt an, die hohe Herzfrequenz war der Hitze geschuldet, der Körper musste hart arbeiten zu kühlen und ganz nebenbei Radrennen fahren. Noch vor der Franzenshöhe fuhr ich auf den bekannten österreichischen Ultrafahrer Patrick Grüner auf und übernahm fortan Rang drei.
All diejenigen, die ich hier in der 1. Rennstunde überholte, sah ich das ganze Rennen nie wieder. Es ist also wirklich war, wer die Schweinekarre einmal von hinten sieht, wird sie nie wieder überholen. Die Sonne war unermüdlich, es brannte auf und meine Crew kühlte mich mit Eiswürfeln und eine Wasserspritze auf 2.500m üNN, wo noch immer 24 Grad Celsius anlagen.
Nun war der Stelvio endlich geschafft und es ging in die lange Abfahrt nach Bormio, wo heuer (murenbedingt) nicht in den Gavia eingefahren wurde, sondern die Reise direkt zum Monster Mortirolo fortgesetzt wurde. Eigentlich liegt mir der Mortirolo. Je steiler so geiler. Aber dieses mal machte er mich im Zusammenspiel mit der brütenden Hitze fertig. Ich kroch das Monster hinauf und wollte einfach nur „überleben“. Alle Poren trieften, der Motor lief nur auf 3 Töppen und das Benzin schmeckte nicht mehr. Warum bin ich hier, was bringt es sich so zu quälen, kann ich nicht einfach aufgeben. All diese Gedanken schwirrten durch die CPU, doch dieses Mal gewann ich den Kampf.
Ein Rennen, alles aufs RATA hatte ich gesagt. Hinter mir fuhren vier Freunde im Begleitfahrzeug, ich werde sie nicht enttäuschen und auch mich selbst nicht. Ich will hier bestehen! Nach kurzem krampfbedingten Stopp war ich endlich auf dem Schweineberg und stürzte mich in die etwas technische Abfahrt. Nächster Pass Aprica, es wurde nun langsam Abend. Meine Crew informierte mich über ca. 15min Rückstand auf die Führung, zu diesem Zeitpunkt machte ich mir darum noch keine Gedanken, ich hatte ja gerade den Mortirolo überlebt. Endlich sanken die Temperaturen etwas und beim Zufahren auf Tirano erblickte ich Schatten in der Berninaauffahrt, der ca. 35km langen Bergfahrt vom mediterranen Italien ins hochalpine Gelände mit knapp 2.000hm.
Endlich Schatten, nach 6h in der sengenden Hitze. Mit jedem Grad weniger spürte ich einen Hauch mehr Druck, mehr Wille und weniger Anstrengung. Es begann wohl wirklich gerade das 2. Rennen während des RATAs.
Der Berninapass oft Scharfrichter des RATAs lief jetzt voller Freude flüssig, ich verlor keine Zeit mehr und bei der Ankunft auf der Passhöhe war Robert Berger, bis dahin Zweiter gerademal 5min weg. Ich hatte also sogar etwas aufgeholt. Es war jetzt um 22 Uhr. Die Crew leistete ganze Arbeit, in 4 min wurde ich lang gekleidet, mit Licht am Rad ausgestattet und auf die Verfolgung geschickt. Traumhafte Kulisse, die letzten Tageslichter gleiten über den Piz Bernina und ich fühle mich jetzt richtig gut. Endlich angekommen im RATA – auf geht’s Lindner und Berger den erst- und zweitplatzierten Fahrern Druck machen. Es folgte der Albulapass und die gefürchtete schwierige Abfahrt nach Filisur. Alles gut gegangen, in Filisur steht die Rennkontrolle und berichtet von ca. 10min Rückstand auf die beiden. Aaaaber sie berichtete auch, dass ich außerordentlich gut aussähe! Ich wirklich, krass – also los weiter den beiden Einheizen! Bis Davos lief es selbst in den Flachstücken mit 230W prächtig, Speed im Tunnel > 30 km/h ich wollte jetzt unbedingt näher kommen.
Die Plempe lief in meinen Tank, wie Rennbenzin in Vettels Ferrari, nur mein Addict war ein richtiger Untersatz und konkurrenzfähig. Armer Vettel! Ab in den Fluelapass. Plötzliches Hupen und Lichtspiele kündigten Fans an. Annett, Robert und Manuel machten die Nacht zum Tag und schrien mich den Pass hinauf.
Spätestens jetzt wurde das Getriebe auf Schlachtmodus umgestellt. Die Abstände verkürzten sich nun immer mehr und ich sah Berger bereits einige 100m vor mir den Berg hochstrampeln. Welch Hochgefühl, nach mehreren Stunden Verfolgung endlich Blickkontakt. Das war jetzt wie bei der Armee, der Spähtrupp hat den „Gegner“ gefunden und nun wird er gnadenlos gejagt, bis er „beiseite geräumt“ ist. Ich nahm nichts mehr von der Umgebung wahr, sah gigantische Alt-Schneewände erst später auf Fotos, Athlet und Maschine lieferten einfach ab.
Oben am Fluela hatte ich nur noch 90sec. Rückstand und fühlte mich immer noch bärenstark, ich wusste jetzt, dass ich ihn einholen werde. Fluter von Hildes Lupine an und Vollgas in die schnelle Abfahrt nach Susch. Beim Abbiegen ins Engadin ging das Frontlicht ohne Vorwarnung aus, wenn das ein paar min eher passiert wäre, hätte ich die Abfahrt auf der Nase vermessen. Ist es aber nicht, dennoch paar Sekunden verloren, weiter Vollgas nach Zernez und rein in den Ofenpass. Endlich, 100m vor mir hatte ich beide Führenden direkt im Visier. Die Lücke hatte ich binnen 1-2 min geschlossen, beide waren deutlich langsamer unterwegs als wir. Voller Euphorie und Leidenschaft zogen wir vorbei, zuerst an Berger und unmittelbar danach passierten wir Lindner. Führung beim RATA ca. 13,5 h nach dem Startschuss, endlich hat die Aufholjagd Erfolg. Schnell legten wir Abstand zwischen uns und die Verfolger und gingen bereits mit rund drei min Vorsprung auf Berger bzw. 20min auf Linder in den letzten großen Pass, dem Umbrail aufs Stilfser Joch. Mit einer Steigleistung von ca. 1000m/h lief der Karren auch hier prächtig, jetzt wollte ich den Sieg auf Biegen und Brechen.
Meine Crew und die drei Nachtschwärmer peitschten mich an. Sinnbild dieses Zielfokus ist die unvermittelte Überfahrt des Stelvio, weder Anziehen, noch irgendwas. Es ging sofort rein in die 48 Kehren nach Prato, da wo wir gestern in der prallen Nachmittagshitze litten wie die Zwangsarbeiter, steuerte ich das Addict zu einer neuen PR bei der Stelvioabfahrt und das nach 16,5h Renneinsatz! Und das hatte Folgen, Vorsprung wieder ausgebaut. 8min auf Berger in Glurns.
Noch 45km bis Nauders, noch einmal den Reschenpass bei voller Breitseite Gegenwind. Ich hätte wohl noch ewig so weiterfahren können, presste wieder 230W auf die Pedale und knallte nun sogar medial von Martin Böckle und seinem Kameramann begleitet den Resia hoch. Kann gar nicht beschreiben, wie sich das anfühlt. Der RATA-Sieg war nun zum Greifen nah, ja er war im Prinzip eingetütet.
Es ging in einem Affenzahn gen Reschen und wir erreichten Nauders mit einem Hupkonzert als Erste. Die Schweinebande aus Dresden hatte also wieder zugeschlagen. Nach vier mal Petzold folgte ich als RATA-Sieger. Fünf Siege in Folge für Petz Racing beim härtesten Eintagesrennen der Welt. Wir haben uns alle selbst übertroffen und alles richtig gemacht. Konzentrierte und strukturierte Vorbereitung, kein Renneinsatz vorm RATA für die absolute Fokussierung und nötige Frische, richtig runterkommen die Tage davor, Abspecken am Velo und exakt 68kg Athletengewicht. Dazu nicht das schnelle Tempo der Spitze im Stelvio mitgehen, sondern bedacht ins Rennen starten und hinten raus nicht Einbrechen. All das, was wir uns vorgenommen haben, hat funktioniert. Genauso wie meine Schweinecrew, ohne deren perfekte Unterstützung dieser Sieg nie eingefahren worden wäre. Danke Jungs, danke Petz Racing, danke Race Across The Alps!!!
Herzlichen Glückwunsch.
Eine sehr beeindruckende Leistung von dir, deinem Team und der Familie, die den Raum dafür geben muss.
Danke für die Einblicke.
Toll geschrieben, Danke dafür Thomas !
Klasse Leistung von dir und dem Team. Und der Bericht hat mich mitfiebern/mitleiden lassen.
Wirst du noch einmal starten?
Andreas; ein Freizeitradler