ElbSpitze 2019
Am letzten Samstag endete die ElbSpitze für 18 Starter erfolgreich auf dem Kronplatz. Nach über 760 km wurden die letzten Kilometer auf der über 20% steilen Schotterstraße zum Gipfel zu einer echten Tortour für Körper und Geist. Schon ohne Vorbelastung gehört der Anstieg in den Dolomiten zu den schwierigsten Prüfungen, der sich ein Bergfahrer stellen kann. Das Feld der ElbSpitze überquerte vorher das Erzgebirge und den Böhmerwald. Musste einige Stunden im strömenden Regen fahren und in der Nacht durch den Süden von Bayern. In den Alpen stand noch die Großglockner Hochalpenstraße, der Iselsbergpass und der Staller Sattel als Hürden auf dem Streckenplan. Nach fast 30 Stunden im Sattel gewann am Ende Sirko Kamusella, der als einziger in der 11-jährigen Historie jede ElbSpitze finishte!
Starke Teamleistungen
Im schwarz-rosa Teamdress präsentierten sich dieses Jahr Thomas und Vincenz. Thomas drückte der ElbSpitze 2019 seinen Stempel auf und gewann souverän das Bergtrikot. Nahezu jede Bergwertung fuhr er von vorn und holte sich die Punkte für das Wertungstrikot. Dazu gewann er auch noch das Sonderwertungstrikot auf der Edelweißspitze am frühen Samstagmorgen. Vincenz finishte seine zweite ElbSpitze und mischte sogar bei den Bergwertungen mit. Zweiter auf der Edelweißspitze. Ganz stark!
Frank holte Platz drei am Kronplatz, Topias das rote Trikot für den aktivsten Fahrer und Annett finishte ihre zweite ElbSpitze trotz Sturz und gewann das Gelbe Trikot. Wir dürfen gespannt sein, was nächstes Jahr bei ihr auf dem Programm stehen wird.
ElbSpitze in Zahlen
Thomas startete wieder mit seiner RATA-Wettkampfmaschine und legte auf der über 760 km langen Strecke einen Schnitt von 29,4 km/h hin. Die Durchschnittsleistung betrug 165 Watt. Für die Leistung mussten 17000 kcal aufgebracht werden. Dazu kommt noch der Grundumsatz von zwei Tagen, so dass in Summe über 20000 Kalorien verbraucht wurden! Das entspricht fast sechs Kilogramm Gummibärchen oder gut 2 Liter Rapsöl. Beides nicht appetitlich.
In den Flachpassagen galt es als Mitorganisator das Feld zusammen zu halten und zu kontrollieren. Die Arbeit im Wind verrichteten andere Akteure, allen voran Topias. An den Bergwertungen musste Thomas aber deutlich stärker in die Pedale treten, um das begehrte Bergtrikot zu gewinnen. 337 Watt über fast 12 Minuten waren es am Rungstock, der ersten Bergwertung im Erzgebirge nach 60 km. Nach 300 km reichten im Böhmerwald 317 Watt über 18 Minuten für die schnellste Zeit. Die Anstiege wurden nicht kürzer und der Körper ermüdetete mit zunehmender Belastung. Nach fast 600 km und 24 Stunden Dauerbelastung trat Thomas über 87 min noch ganze 255 Watt auf der Großglockner Hochalpenstraße und kletterte mit etwa 1100 Höhenmeter pro Stunden zur Edelweißspitze hinauf. Erst im Finale war der Ofen erloschen und es kamen noch um die 200 Watt aus dem Körper. Wer seine Fahrt genauer anschauen möchte, kann dies auf Strava machen:
Fotos: Philipp Zieger
Danke für den Bericht und die messerscharfe Analyse, Robert! Viele Grüße, Tilo