M312. Mit Highspeed um die Insel
Bereits zum zweiten Mal war Petz Racing im Frühjahr zu Gast auf der spanischen Ferieninsel Mallorca. Eine kleine aber feine Delegation der Schweinebande hatte dort ein Ziel: Die Teilnahme an dem mittlerweile sehr populären Radrennen Mallorca 312 | M312. Die Zahl hinter dem M steht dabei für die Anzahl der Kilometer. 312 km gilt es auf der langen Strecke zu bewältigen. Dabei warten im Tramuntana Gebirge einige Tausend Höhenmeter auf die Radsportler. Eine echte Bewährungsprobe für Ende April. Wer nicht ganz so lang im Sattel sitzen mag, der konnte sich aber auch auf eine der beiden kürzeren Strecken vergnügen, der M225 oder M167.
Petz Racing – Präsent auf allen drei Strecken!
Auf der M167 suchte das Freiberger Schweinchen Peter sein Glück. Ein Mann mit Erfahrung. 2015 bereits die Langstrecke M312 gefiisht, 2016 dann die kurze 167 km Tour, sollte nun eine neue Bestzeit auf der gleichen Strecke her und der Kontakt zur Führungsgruppe möglichst lange gewahrt werden.
Gallo und Mallorca-Kapitän der Schweinebande Thomas wollten es auf der mittleren Strecke wissen, dabei hatte Thomas Großes vor. Bereits im letzten Jahr konnte das edle Bergschwein aus dem Schönfelder Hochland den zweiten Platz auf der mittleren Runde belegen und war heiß auf den lang ersehnten ersten Renntag der Saison.
Sein Schweinecoach meinte im Vorfeld dazu: „Thomas hat in den letzten Monaten sehr gut trainiert und die Form kommt. 330 Watt FTP und mit 68 kg bereits an der magischen 5-Watt/kg-Marke kratzend. Letzte Feinheiten an der Sitzposition und der Ernährungstrategie im Rennen wurden noch optimiert, so dass er sehr zuversichtlich die 225 km Runde angehen kann.“
Die Ultraschweine Jessica, David und Tom knöpften sich die Langstrecke vor, bei der 4900 Höhenmeter erklommen werden. Für Tom, der im Sommer den Ultramarathon Fichkona fahren möchte, die Premiere auf der Insel. Jessica und David waren bereits im Vorjahr mit bei der M312 dabei und wussten was sie erwartet.
Ergebnisse
Peter errreichte nach 5h09min das Ziel der 167 km langen Strecke und verbesserte sich damit um 26 min zum Vorjahr und feierte einen persönlichen Erfolg. Sein nächster großer Einsatz wird im Juni in Nauders sein. Als wichtiger Betreuer bei Roberts RATA-Ritt in der Schweinekarre. Das Herz pocht schon!
Gallo holte auf der mittleren Distanz über 225 km die Kohlen aus dem Feuer und knallte, trotz langer Krankheitspause im Winter, fast eine 30 Schnitte über die 3560 Höhenmeter in den Asphalt. Schön, das es bereits so früh in der Saison wieder so gut für Jens rollt, nachdem er von August bis November wegen mehrerer Stürze und schlimmen Verletzungen ein langes Tal durchschritt. Er kann nun positiv auf die kommende Ziele blicken: Dreiländergiro, Elbspitze und Ötztaler Radmarathon.
Und Thomas? Das mallorquinische Petz Racing Zugschwein war sehr aussichtsreich in der 4-köpfigen Spitzengruppe vertreten, wo er der einzigste war, der auf der M225 unterwegs war. Nachdem letzten Berg schnupperte er also schon intensiv am Sieg. Die Träume zerplatzten in der Abfahrt, wo – warum auch immer – hunderte Reißzwecken lagen und drei davon beide Reifen von Thomas durchlöcherten und das Rennen für ihn beendeten. Verdammt unglücklich und ein schwacher Trost, das er es „in den Beinen hatte“ und nichts schlimmeres bei der Aktion mit den Reißzwecken passierte.
Wer ein Blick auf die Leistungswerte von Thomas werfen möchte, kann Watt-, Puls- und Geschwindigkeitsdaten in seiner Aufzeichnung auf Strava genauestens studieren.
Jessica, David und Tom bewältigten bravourös die Langdistanz auf Mallorca. Mit der Fichkona bei Tom und der Elbspitze bei Jessica sind die kommenden Highlights anspruchsvoll, sodass die M312 eine gute Generalprobe darstellte.
Name | Strecke | Zeit [hh:mm:ss] | Platz |
---|---|---|---|
Peter | M167 | 05:08:58 | 27 |
Jens | M225 | 07:42:00 | 31 |
Thomas | M225 | DNF | DNF |
Jessica | M312 | 11:59:49 | 14 (weibl.) |
David | M312 | 12:39:26 | 719 |
Tom | M312 | 11:50:50 | 389 |
Ein besonderer Dank geht an die Eltern von Peter, die extra mit nach Mallorca gereist sind, um die schnellen Schweine entlang der Strecke mit Schweineplempe zu verpflegen!
Berichte
Nachfolgend einige lesenswerte Berichte!
Gran Fondo Mallorca 312 – Um den Sieg gebracht
Letzten Sonnabend stand ich in Playa de Muro zum zweiten Mal am Start der M312, bei der ich im letzten Jahr trotz Sturz noch den zweiten Platz auf der Mitteldistanz von 225km erreichen konnte. Bereits 6 Uhr stand ich als einer der ersten Fahrer im Startblock, immerhin starten eine Stunde später gemeinsam mehrere tausend Rennfahrer und alle wollen ganz vorn fahren. Da wird es selbst auf breiten Straßen ausgesprochen eng. Also muss man früh dran sein und frieren. 4 Grad bei wolkenlosen Himmel ließen die Muskeln während des Wartens leiden, aber die Vorfreude auf einen sonnigen Tag auf dem Velo war riesig. Kurz nach 7 Uhr wurde gestartet, ich flüchtete direkt nach vorn und sortierte mich weit vorn, aber nicht ganz vorn ein. Das Geschehen an der Spitze im Blick, aber keine sinnlose Arbeit im Wind ist optimal, um keine Kräfte zu vergeuden. Eine knappe Stunde später erreichten wir das Tramuntana-Gebirge, dort geht das Rennen sofort in die heiße Phase. Dominic Aigner vom Runnerspoint-Team Euskirchen und Bernd Hornetz vom Team Corratec legten ein sattes Tempo vor, so dass die Spitze bereits am Col de Femenia auf 15 Fahrer zusammenschrumpfte. Der letztjährige Sieger meiner Strecke Tom van Loon war zu diesem Zeitpunkt schon aus der Spitzengruppe rausgefallen. Ich konnte das angeschlagene Tempo gut fahren, der Femenia wurde bei mir mit 338W Durchschnittsleistung in 19:59min weggeschrubbt. Neben Bernd Hornetz war die Spitzengruppe auch durch Pierre Bischoff prominent besetzt. Pierre war von sich selbst überrascht so gut über die Berge zu kommen, eigentlich nicht seine große Stärke. Es galt nun die gesamte Küstenstraße bis Andratx unter die Räder zu nehmen und vorn dabei zu bleiben. Ein Auf und Ab über ca. 3.000hm auf läppische 120km etwa. Leider musste Bernd Hornetz irgendwo am Kloster Lluc wegen Platten stehen bleiben, so dass der Topfavorit aus dem Rennen war. Dank meiner Verpflegungscrew, Steffen und Monika aus Freiberg, musste ich mir keine Sorgen um das leibliche Wohl machen. In Soller reichten Sie mir zwei 1l-Flaschen frische Schweineplempe, die energetisch dafür sorgen das System am Laufen zu lassen. Schweineplempe ist eine Lösung aus Wasser, Maltodextrin, Fructose und einer Prise Salz, Flüssignahrung sozusagen. Was will man mehr. Die Spitzengruppe verkleinerte sich dank zahlreicher Tempoverschärfungen kontinuierlich, erst als wir hinter Andratx noch zu fünft unterwegs waren, begnügten wir uns mit der Personalstärke dieses Stoßtrupps. Dabei waren Roman Locher, der symphatische Schweizer aus Scuol, Dominic Aigner, Mario der Spanier und ich. Den fünften Mann hatten wir im Anstieg nach Galilea noch abgeschüttelt. Am letzten Berg angekommen, konnten wir uns unserer Sache ziemlich sicher sein. Denn meine drei Mitstreiter sollten alle auf die 312km-Runde gehen und ich hatte ja vor, die 225km-Runde zu absolvieren, so dass der Sieg eigentlich nur noch Formsache war. Leider trübte ein böswilliger Einsatz eines offensichtlich frustrierten Anwohners die Idylle. Denn in der Abfahrt vom letzten Berg des Rennens nahm das Unglück seinen Lauf. Die gesamte Straßenbreite war mit Reißzwecken ausgelegt, denen ich nicht ausweichen konnte. Ich fuhr mir 3 Stück ein und hatte am Vorder- und Hinterrad platte Schlauchreifen. Damit war das Rennen für mich gelaufen und der quasi sichere Sieg weg. Auch Roman Locher erwischte an dieser Stelle der Defekt, so dass aus vier Leuten noch 2 Mann an der Spitze weiterfahren konnten.
Dank Jorge, einem total netten hilfsbereiten Mallorquiners, der mich auf seinem Motorrad nach Palma fuhr, konnte ich das Rennen noch finishen. Das ist aber wahrhaftig kein Trost für einen Sieg bei der M225. In Palma bekam ich neue Schlauchreifen aufgeklebt und begab mich danach auf die Originalstrecke zurück. Danke Jorge!
Fazit:
Die Leistung hat gepasst. 237Watt Durchschnittsleistung ist eine ordentliche Steigerung zum letzten Jahr bei der auf die Gesamtdistanz 218W gemessen wurden. Der Sieger Tom van Loon beendet die M225 heuer wieder als Sieger. Zum Zeitpunkt des Defektes -also 70km vorm Ziel- lag er ca. 9min hinter mir zurück. Ich komme wieder!
2 defekte neue Schlauchreifen, 2 zu teuer gekaufte Tufos –die schon wieder demontiert wurden- bedeuten etwa 230€ mutwillige Kapitalvernichtung.
Mallorca 312 – Träume leben – Träume platzen
Für mich ist die M312 auf Mallorca das absolute Highlight des Jahres, dass dieses Jahr noch 2 weitere Highlights dazu kommen, ahnte ich noch nicht, als ich mich zum Rennen im Herbst anmeldete. Dazu später mehr.
Als ich letztes Jahr nach dem Rennen mit Volker im Hotelbett sinnierte, was man noch alles optimieren könnte, stellte ich mir einen Plan auf. Der Plan beinhaltete folgende Punkte. Eigenes Rad mit Wattmesssystem und somit 2kg Gewichtsersparnis und bessere Überwachung der Leistung, das Körpergewicht auf mind. 75kg, keine Standzeiten während des Rennens, Entspannung im Winter (keine Rapha Festive – davon wird man nur krank), konsequentes Trainung ab Februar (inkl. eine Woche Mallorca im März) und mind. 4.000 km bis zum Rennen inkl. der Elbspitze-Vorbereitungstouren. Dazu kam dann noch, dass ich Robert Petzolds Trainungspläne genau studierte und dadurch mein Training noch besser strukturierte. Letztendlich hat die Vorbereitung ohne Erkrankung auf den Punkt genau funktioniert, ausser, dass ich die Elbspitze V-Tour Heimat Light nicht finishte.
Endlich ging es mit den Freiberger Jungs, Volker, René, André und Eric auf die Insel. Wir hatten viel Spaß, spulten unsere Kilometer runter, genossen den Kuchen in Petra und freuten uns auf das Rennen. Den Abend vor dem Rennen traffen wir uns mit Thomas, Jens und den Plempenmeistern 2.0, meinen Eltern, im Hotel und schmiedeten einen Schlachtplan zur Übergabe der Schweineplempe. Thomas und Jens auf der 225er-Runde sollten zweimal versorgt werden und ich auf der 167er-Runde einmal. Danach ging es zu einer unruhigen Nacht ins Bett und da Volker, André und Eric auf der 312er-Runde schon 7 Uhr starteten, war die Nacht praktisch 5 Uhr beendet. Egal, so genoss ich vom Balkon aus, wie das erste Fahrerfeld kurz nach 7 Uhr am Hotel vorbeizog und ging danach mit René entspannt frühstücken.
Püntlich 8:15 Uhr stand ich am Start ca. 40 Meter hinter der ersten Reihe. Die Sonne wärmte und ich verbrachte die Zeit Whatsappend bis zum Start 9:15 Uhr. Endlich klickten die Pedale und es ging los, der Moment auf den ich seit Februar hinfieberte. Das Tempo war sofort sehr hoch aber das war egal, Hauptsache ganz nach vorn. Ortsausgang Alcudia hatte ich die perfekte Position gefunden und ließ mich „klein im Feld“ bis zum ersten Anstieg des Tages treiben. Im Col de Femenia ging sofort vorn die Post ab und es setzten sich die ersten Fahrer ab. Das Ziel war es jetzt den Rythmus und die ideale Wattzahl zu finden. Da dort vorn alle Fahrer recht stark waren, gab es dieses Jahr nicht viel zum überholen. Nach ca. 3 km im Berg sah ich ein Stück vor mir braune, kräftige Waden und auf dem roten Trikot des Trägers erkannte ich den Schriftzug „Casa Ciclista“. Cool, dachte ich, Marel Wüst. Langsam aber stetig näherte ich mich ihm und in einem kleinen flacheren Stück war ich dann neben ihm und wir kamen ins Gespräch. Wir sprachen über sein Training, Petzracing, Robert und unsere Pulswerte (168 zu 140). Kurz vorm Ende des Femenia gab er den Spruch des Tages zum Besten, er meinte; …du, hier fahren einige deutlich über ihren Möglichkeiten… und meinte weiter; …das wir die kleine Gruppe vor uns im nächsten Flachstück mit einem kurzen Antritt holen… Gesagt, getan! Zu diesem Zeitpunkt gesellten sich weitere Fahrer zu uns, darunter Daniel aus Basel. Leider stoppte Marcel am George Blau am Verpflegungspunkt und ich war mit Daniel allein. Wie gesagt, er kommt aus Basel und war letztes Jahr auf dem 29. Platz. Im finalen Anstieg zum Puig bemerkte ich, dass er mir nicht ganz folgen konnte und da ich nicht allein unterwegs sein wollte und er „Fit“ aussah, beschloss ich etwas rauszunehmen, was sich noch als sehr wertvoll herausstellen sollte.
Danach schoss er mit mir im Windschatten in die 14km Abfahrt nach Soller. Ganz ehrlich, das war schlimmer als jeder Anstieg des Tages. Daniel knallte dort wie ein Wilder nach unten und ich hatte tlw. Probleme ihm zu folgen. Die Gesamtabfahrzeit von 14,10 Minuten spricht Bände. Im nächsten Anstieg, den Col de Bleda, ging ich wieder in die Führung und gestaltete das Tempo nach meinem Mitfahrer. Da wir jetzt die letzten Fahrer der längeren Strecken begannen zu überholen, kam auch etwas Abwechslung auf. In der nächsten Abfahrt ging Daniel wieder vor und im nächsten Anstieg wieder ich, usw…
Die Temperaturen waren jetzt deutlich angestiegen und meine beiden Trinkflaschen 1,75l leerten sich zusehends. Ich sehnte die Verpflegung durch meine Eltern am Kreisverkehr unterhalb der Abfahrt Col de Soller herbei. Nach der Abfahrt Richtung Esporles ging ich aus dem Sattel um dem Tempo Daniels folgen zu können und spürte plötzlich einen stechenden Schmerz im linken Oberschenkel, „Scheisse ein Krampf“, bitte nicht jetzt nach den Bergen, wo nur noch 60-70km mehr oder weniger Flach zu fahren sind. Ich rief Daniel zu, dass ich einen Krampf habe. Er nahm sofort das Tempo raus und bot mir ein Gel an, welches ich umgehend mit dem Rest Flüssigkeit in mir versenkte. Er schrie mir zu, du musst draufschlagen! Das hatte ich noch nie gehört, aber ich hämmerte wie ein Besegnter auf meinem linken Oberschenkel herum. Es wurde tatsächlich besser und ich bettelte die Verpflegung mit viel Flüssigkeit herbei. Daniel bot sich an, die schwarze Trinkflasche für mich von meinen Eltern aufzunehmen. Endlich kam der Kreisverkehr. Im Ausgang standen meinen Eltern, angezogen mit Leuchtfarben wie die Müllabfuhr Sie fuchtelten mit Thomas seinem Verpflegungsbeutel herum, Stopp, Mist!!!! Was ist hier los, dachte ich. Thomas noch nicht durch, da ist was passiert! Ich schrie Ihnen zu, dass Sie die schwarze Trinkflasche meinen Mitfahrer geben sollen und ich nahm die hellere Flasche. Als wir alles verstaut hatten, schüttete ich mir die Plempe so schnell in den Hals, dass ich mich fast Übergeben musste. Kurze Zeit danach hörte ich ein Rauschen hinter uns und Marcel Wüst und ein paar weitere Radfahrer rollten zügig heran. Im Anstieg Richtung Alaro war ich in hinterer Position und vorn lösten sich einige Fahrer inkl. Daniel und Marcel, ich versuchte nochmal kurz das Loch zu zufahren, welches ich doch in anbetracht das heftigen Gegenwinds schnell beendete. Okay, dachte ich, reichts doch nicht für ganz vorn, aber was solls.
Nun formierte sich eine total unhomogene Gruppe, Bergfahrer, Puncheure, Rolleure und ein alter Spanier der ständig Attacken fuhr. Ich dachte, ach du Sch…, dass wird jetzt noch anstrengend, was es auch werden sollte. Gut war nur, dass mein linker Oberschenkel sich beruhigt hatte. Der Gegenwind war heftig, und die Straßen tlw. sehr schlecht. Nach dem Abzweig der 225/312-Runde war auch noch der am konstantesten fahrenden Fahrer abgebogen. Da die Gruppe ohnehin nicht funktionierte, hatte ich auch keinen Bock mehr zu führen. Die letzten beiden Geraden nach Sa Pobla waren die Hölle. Als wir das Kraftwerk von Alcudia passierten, war ich froh und bereitete mich auf den Sprint vor. Als stärksten Sprinter machte ich einen Engländer aus, der auch ordentlich Druck auf der Geraden machte. Die anderen Jungs hatten zu dünne Beinchen So war es dann auch, nach dem letzten Kreisverkehr tratt der Engländer an, ich folgte ihm im Windschatten und da kamen doch nochmal kurz 1100 Watt die locker reichten ihn zu übersprinten. Kaum überrollte ich „dieses Jahr sicher“ die Ziellinie hörte ich schon meine Mutter „Peeeetttteeerrr“ rufen. Meine Mutter kam zu mir und sagte; Thomas ist raus, Reißzwecken auf der Straße. Als Gallo kurz danach ins Ziel kam und dieses nochmal bestätigte, war die Stimmung erstmal dahin. Und wir machten uns nach ein, zwei alkoholfreien San Miguel auf den Weg ins Hotel.
Was bleibt festzuhalten? In allererster Linie macht Radsport Spaß, er verbindet und man kann mit Beharrlichkeit seine Ziele umsetzen. Meine Zielstellung aus den Berechnungen war ein 32er Schnitt und dabei musste in etwa Platz 30 herauskommen. In der Endabrechnung war es dann ein Schnitt von 32,3 km/h und ein Platz um die 35 von knapp 3.000 Fahrern auf der 167er Runde. Auch wenn Thomas, auf dem Weg zum Sieg durch Unfairness ausgebremst wurde, zeigt uns diese Situation mit Reißzwecken auf der Straße, dass jede Medallie zwei Seiten hat. Warum schmeißen Anwohner aus Frust über das Rennen Reißzwecken auf die Straße? Kann es vielleicht an dem Müll liegen, welches so ein Rennen mit 6500 an den Straßenrändern verursacht? Ich weiß es nicht und wir können froh sein, dass nichts Schlimmeres als zwei defekte Schlauchreifen und ein vergebener Sieg dabei rausgekommen ist. Freuen tut es mich für jeden Finisher, der auf seine Art und Weise die Strapazen der kurzen oder langen Touren überstanden hat. René mein Held auf der kurzen Runde, Jessi mit etwas zu viel Ehrgeiz auf der 312 und Volker, André und vor allem Eric, der sich ebenfalls, zum größten Teil allein, auf der langen Runde durchgekämpft hat. Chapeau an alle!
Glücklicherweise falle ich dieses Jahr nicht schon nach Mallorca in das übliche Radsportloch und darf mit dem Petz Racing Team noch das RATA als Teammitlied im Begleitauto von Robert in Nauders und den Ötzi in Sölden im großen Schweineteam bestreiten. In diesem Sinne, allzeit gute Fahrt.
Ein besonderer Dank geht an meine Eltern, die aus einer Idee vor 6 Wochen ein tolles Erlebnis für sich und eine geniale Unterstützung für uns machten. Danke auch an unseren Didi Haueis und seinem Team von Didis Coast Adventure, der unsere Bikes und selbst mein mitgebrachtes Rad bestens betreuten.